Biografische Skizze Eva Burgdorf
1956 geboren und in Braunschweig aufgewachsen, kannte Eva Burgdorf kein queeres Leben und erfüllte zunächst die üblichen Anforderungen an Frauen: 1975 heiratete sie, sie wurde Mutter von vier Kindern. Erst im mittleren Alter konnte sie eine Berufsausbildung erringen, als Diakonin. Die Überlastung als vierfache Mutter, Studentin und mit halber Stelle als Helferin im Pfarramt führte zum Burn-out, wo sie Sehnsucht nach einem Leben mit einer Frau entdeckte. Nach gut 25 Jahren Ehe wurde sie von ihrem Mann geschieden. Ihre Partnerin sollte als Pastorin eine Stelle in Braunschweig bekommen, outete sich und verlor die Stelle. Eva Burgdorf skandalisierte dies 2008, wurde entlassen und verließ Braunschweig. Heute wohnt sie in Hamburg und ist dort aktiv. Mit ihrer Partnerin ist sie seit 2017 verheiratet.

Abstract
Eva Burgdorf wurde zunächst Ehefrau und vierfache Mutter, bevor sie im mittleren Alter ihre Sehnsucht nach einer Frau realisierte. Wie viele andere late bloomers auch hatte sie als Mädchen grundsätzlich Benachteiligung erfahren und nichts von queerem Leben gewusst. Nun engagierte sie sich für Anerkennung von lesbischem Leben in der evangelischen Kirche, zusätzlich zur Gleichstellung von Frauen. Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare wurden in der Landeskirche möglich. Eva Burgdorf liegt daran, Brücken zu bauen, zur Kirche und Politik und auch unter queeren Leuten. Als ihrer Partnerin die von der Kirche zugesagte Stelle wegen ihres Outings wieder versagt wurde, protestierte sie offen und wurde dafür entlassen. Eva Burgdorf ging nach Dänemark, später nach Hamburg, wo sie heute lebt. Der aktuelle Rechtsruck macht ihr große Sorgen. Ihr liegt daran, dass wir geschwisterlich Hoffnung haben, über Generationen hinweg zusammenstehen und uns dabei auch international einsetzen.
Interview

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